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Redispatch 2.0: Voraussetzungen für die Beendigung der BDEW-Übergangslösung

Kategorien: SAP, SAP IS-U

Nachdem sich zum 1.Oktober 2021 die Branche auf eine Übergangslösung geeinigt hat, geht es nun darum, Schritt für Schritt die Umsetzung der geforderten Prozesse schrittweise abzuschließen, um einen sicheren Betrieb von Redispatch 2.0. zu gewährleisten.

Diese vereinbarte Übergangslösung betrifft zwar „nur“ den bilanziellen Ausgleich von Maßnahmen des Redispatch 2.0., allerdings gibt es weitere Baustellen, an denen es noch eindeutigen Nachholbedarf gibt. Im Rahmen der Umsetzung der Übergangslösungen müssen ebenso die Basisprozesse reibungslos ablaufen, damit eine Bilanzierung auf Basis einer gesicherten Datengrundlage fehlerfrei durchgeführt werden kann. Dazu müssen die neuzuordneten und bestehende Rollen Anschlussnetzbetreiber, Betreiber der technischen Ressource, Einsatzverantwortliche, Bilanzkreisverantwortliche und Lieferanten den neuen prozessualen Anforderungen gerecht werden.

Zu diesem Zweck hat der BDEW eine Roadmap ausgegeben, die aufzeigt, welche Kriterien zu welchem Zeitpunkt erfüllt werden müssen, um zum 01.06.2022 einen sicheren Übergang aus der Testphase in den laufenden Betrieb sicherstellen zu können.

Im heutigen Blogeintrag werfen wir zunächst einen Blick auf den fehlerfreien Daten- und Informationsaustausch, der für die Umsetzung des Redispatch 2.0 essenziell ist. In der kommenden Woche führt Sie unser Blog durch die wichtigsten Bereiche der Roadmap des BDEW auf. Zum Abschluss unserer kleinen Redispatch-Reihe beleuchten wir darauf aufbauend die stufenweise Umsetzung für einen gesicherten Regelbetrieb von Redispatch 2.0.

Ein bedeutender Knackpunkt für die Umsetzung des Redispatch 2.0 ist ein fehlerfreier Daten- und Informationsaustausch im Vorfeld der Maßnahmen, damit Netzzustandsanalysen und die Identifikation von Netzengpässen möglichst effizient durchgeführt werden.

Im Zuge dessen müssen folgende Aufgaben durch die zuständigen Rollen erfüllt werden können:

  1. 1. Der Anschlussnetzbetrieber hat einen Vorschlag zur Zuordnung der Technischen Ressourcen zu einer Steuerbaren Ressource an jeden EIV und, sofern bekannt, an den BTR gemacht und hat für diese eine SR-ID vergeben. Wenn der EIV mit dem Vorschlag des ANB nicht einverstanden ist, setzt er sich unverzüglich mit dem ANB in Verbindung, um mit diesem eine andere Zuordnung von TR zu SR abzustimmen.
  2. 2. Der EIV hat die initialen Stammdaten für die SR über den Data Provider an den ANB übermittelt.
  3. 3. Der EIV hat im Planwertmodell Planungsdaten und Nichtbeanspruchbarkeiten bzw. im Prognosemodell Nichtbeanspruchbarkeiten und Marktbedingte Anpassungen an den DP übermittelt. Dies schließt auch die Lieferung von Planungsdaten im „Prognosemodell mit Planungsdatenlieferung“ ein.
  4. 4. Die Abruf- sowie die dazu gehörigen Informationsaustauschprozesse sind erfolgreich implementiert und getestet. Die Abruftests sind spätestens zwei Wochen vor Inbetriebnahme erfolgreich in den jeweiligen Produktivumgebungen abzuschließen.
  5. 5. Die Ausfallarbeit kann berechnet und übermittelt werden.
  6. 6. Die notwendigen Stammdatenübermittlungen sind auch für Steuergruppen und Cluster gemäß Netzbetreiberkoordinationskonzept erfüllt und entsprechende Abruf- und Bilanzierungsprozesse erfolgreich implementiert und getestet. Die Abruftests sind spätestens zwei Wochen vor Inbetriebnahme erfolgreich in den jeweiligen Produktivumgebungen abzuschließen.

Dabei wird zwischen dem Postverteilkonzept, das zwischen Netzbetreiber und Einsatzverantwortlichen abgewickelt wird, und dem Netzbetreiberkoordinierungskonzept, das zwischen den Netzbetreibern stattfindet, unterschieden.

Für die Abwicklung und Verteilung dieser Informationen haben die vier Übertragungsnetzbetreiber sowie weitere Verteilnetzbetreiber das Netzbetreiberprojekt Connect+ in Leben gerufen. Im Rahmen des Redispatch soll Connect+ die Rolle des Dataprovider übernehmen, der als Plattform für alle Marktteilnehmer einen „Single Point of Contact“ bildet. Damit steht eine einheitliche Schnittstelle den Netzbetreibern als auch den EIV sowie den BTR zur Verfügung, die zur Effizienzoptimierung des Gesamtprozesses beitragen soll.

So viel zur Theorie – aber wie sieht die Umsetzung aus? Darauf werfen wir in folgendem Beitrag einen Blick: Der Weg zum Redispatch 2.0: Die Roadmap des BDEW - Schritt für Schritt Richtung Betriebsphase.

Natürlich beraten Sie unsere Experten – wenden Sie sich mit Ihrem Anliegen an Leonard Jäger () oder Waldemar Schiefer ().